Prebiotika sind spezifische unverdauliche Stoffe, die selektiv Bifidobakterien und möglicherweise auch andere Mikroorganismen in ihrem Wachstum im Darm fördern und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen. Zu den Prebiotika zählen z.B.
- Fructooligosaccharide
- Galaktooligosaccharide
- Inulin als Polysaccharid
Bedeutung der Prebiotika für den Organismus:
In ihrer Wirkung sind die Prebiotika vergleichbar mit Ballaststoffen.
Sie erhöhen Stuhlgewicht und –frequenz. Mehrere Studien zeigten eine signifikante Zunahme der Aktivität von Bifidobakterien
sowie eine Zunahme ihrer Konzentration im Stuhl nach täglicher Aufnahme von 4-12,5 g synthetisierter Fructooligosaccharide.
Die Mikroorganismen der Darmflora können Prebiotika außer zu Biomasse und Gasen
auch zu kurzkettigen Fettsäuren wie Buttersäure, Propionsäure und Essigsäure umsetzen.
Der Bildung dieser kurzkettigen Fettsäuren werden die protektiven Effekte der Prebiotika zugesprochen:
- Die Säureproduktion kann durch Senkung des pH-Wertes wachstumshemmend auf pathogene Bakterien wirken.
- Die beim Abbau von Prebiotika entstehende Buttersäure dient als Energiequelle für die Darmepithelzellen
- Die Nettoresorption von Mikronährstoffen ist erhöht, wobei die Optimierung durch den pH-Abfall
und den günstigen Einfluss von Buttersäure auf das Dickdarmepithel zustande kommt.
Der Einfluss von Prebiotika auf das Immunsystem wird zunehmend in der Literatur diskutiert.
So wurde bei In-vitro-Experimenten und Tierstudien nach Gabe von Fructooligosaccharide
eine Zunahme der Makrophagenproliferation und der Interleukin-1-Ausscheidung gemessen.
Ferner gibt es Hinweise, dass Prebiotika Kolonkrebsentstehung und Tumorwachstum günstig beeinflussen.
Als Mechanismen werden die Verringerung von potenziell schädlichen Enzymen der Darmflora,
die Wirkung auf das GALT und die Bedeutung der Buttersäure als potenziell antineoplastischem Agens diskutiert.