1. Calcium fluoratum (Kalziumfluorid, Flußspat, CaF2):
Vorkommen: Findet sich im Schmelz der Zähne, in den Knochen und Oberhautzellen.
Wirkung: Entlastet den Blutkreislauf und kräftigt die kleinen Gefäße. Außerdem fördert es die Resorption von Gefäßverhärtungen.
Anwendungsgebiete: Elastizitätsverlust der Blutgefäße, z.B. Hämorrhoiden, Krampfadern, Arterienverkalkung. Knochen- und Zahnerkrankungen. Bandscheibenschäden. Gelenkbeschwerden. Rachitis der Kinder. Gewebs- und Drüsenverhärtungen. Haltungsschwäche. Frühes Altern der Haut. Calcium fluoratum wird auch als unterstützendes Mittel bei allen Geschwulstkrankheiten diskutiert. Es wirkt langsam und muss über lange zeit eingenommen werden, vor allem bei chronischen Krankheiten in D12.
2. Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat, Kalziumdrogenphosphat, CaHPO4 x 2 H2O):
Vorkommen: Es ist das im Körper am reichlichsten vorhandene Salz.
Wirkung: Aufbau- und Kräftigungsmittel, bildet vorwiegend die harte Knochenmasse, ist aber auch in allen Zellen anzutreffen. Wirkt auf die Zellgrenzmembranen und ist an der Eiweißbildung beteiligt.
Anwendungsgebiete: Bei allen Knochen- und Zahnerkrankungen, schlecht heilenden Knochenbrüchen, ferner bei Blutarmut, Lungenleiden, nervösen Störungen, rascher Ermüdbarkeit, Schlafstörungen (besonders auch im Säuglings- und Kindesalter sowie in den Entwicklungsjahren). Menstruationsbeschwerden, in der Schwangerschaft und in der Rekonvaleszenz wird es gegeben. Es ist ein langsam wirkendes Mittel und muss über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Der Patient: Es passt besonders für blasse, blutarme Menschen mit kränklichem Gesichtsausdruck, deren Beschwerden sich nachts und in der Ruhe verschlimmern
3. Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat, FePO4 x 4 H2O):
Vorkommen: Eisen ist lebenswichtig für den Organismus. Bestandteil des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Es befindet sich in allen Zellen. Der Anteil an Eisen im Organismus beträgt etwa 4 bis 5 g, dreiviertel davon ist an Hämoglobin gebunden.
Wirkung: Eisen ist an vielen enzymatischen Prozessen beteiligt und hat in der Infektabwehr wichtige Funktionen. Im Kindesalter wird Eisen zum Wachstum benötigt, gleiches auch während der Menstruation und in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Anwendungsgebiete: Bei allen plötzlich auftretenden Erkrankungen, für alle entzündlichen und fieberhaften Prozesse im Anfangsstadium. Bei Kinderkrankheiten, Anämien, bei Schmerzen, Wunden, Blutungen, Quetschungen, Verstauchungen, körperlichen Überanstrengungen, Durchblutungsstörungen mit rheumatischen Erscheinungen, bei akutem Magenkatarrh mit Schmerzen und Erbrechen sowie sommerlichen Durchfällen mit Fieber.
Der Patient: Alle Beschwerden verschlimmern sich nachts, sowie durch Wärme und Bewegung. Ruhe und Kühle lindern die Beschwerden.
4. Kalium chloratum (Kaliumchlorid, KCI):
Vorkommen: Bestandteil jeder Zelle, insbesondere der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Wirkung: Physiologische Wirkung auf die Erregbarkeit der Nerven und Muskeln. Hilft, Eiweiß aufzubauen und bei der Kohlenhydratverwertung (stoffwechselanregende Wirkung). Im Ganzen gesehen ist Kalium ein unentbehrlicher Bestandteil des Organismus. Kaliummangel bewirkt pathologische Veränderungen in verschiedenen Geweben (u.a. Herzmuskel, Skelettmuskel)
Anwendungsgebiete: Hauptmittel bei Katarrhen verschiedener Organe und Schleimhäute, wenn die Absonderungen zähflüssig-fibrinös (2.Entzündungsstadium) sind und eine weiße, weißgraue oder weiß-schleimige Masse bilden, seien es weißgraue Schuppen auf der Haut oder feste weiße Membranen auf den Schleimhäuten. Bei Ohren-, Augen- und Halserkrankungen, die durch fibrinöse Entzündung charakterisiert sind. Bei Lungen- und fibrinöser Rippenfellentzündung Bronchitis, Rheumatismus, Sehnenscheidenentzündung, Warzen, Frostbeulen, Impfbeschwerden, Verbrennungen.
Der Patient: Wärme bessert, Bewegung, gewürzte und fette Kost verschlimmern
5. Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat, Kaliumhydrogenphosphat, KH2PO4):
Vorkommen: Bedeutendstes anorganisches Salz der Zellen
Wirkung: Wichtig für die Blutflüssigkeit, die roten Blutkörperchen, die Gewebe, die Gehirn-, Nerven- und Muskelzellen. Kaliummangel führt zu psychischen Störungen, niedergeschlagenen Stimmungen verbunden mit Ängstlichkeit, Traurigkeit und Gedächtnisschwäche
Anwendungsgebiete: Akute und chronische Krankheiten sowie Erschöpfungszustände. Findet Anwendung bei Nervosität, Depressionen, Erschöpfung, Melancholie, Hysterie, nervöser Schlaflosigkeit, Unlust zu geistiger Tätigkeit, Gedächtnisschwäche, Muskelschwäche, Kreuzschmerzen, nervösen Herzbeschwerden, Angstgefühl mit Herzklopfen. Dient der Unterstützung der Behandlung organischer Herzleiden, bei Blutungen, Lähmungen, Kräfteverfall bei Infektionskrankheiten, faulen und brandigen Zuständen mit übelriechenden Absonderungen („inneres Antiseptikum“).
Der Patient: Besserung durch mäßige Bewegung, Verschlimmerung durch Anstrengung
6. Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat, K2SO4):
Vorkommen: Es befindet sich in den Oberhaut- und den Epithelzellen von Haut- und Schleimhäuten, meist zusammen mit Eisen, das es bei der Sauerstoffübertragung in der Zelle unterstützt und mit diesem den Zellstoffwechsel aktiviert.
Wirkung: Aktiviert den Zellstoffwechsel, bestes Mittel bei Entzündungsstadium 3 mit gelb-schleimigen Absonderungen
Anwendungsgebiete: „Bei allen Krankheiten, die nicht richtig herauskommen“. Bei chronischen Entzündungen aller Art, Hautleiden mit Abschuppung, bei chronisch-eitrigen Schleimhautkatarrhen (Nase, Ohr, Hals, Bronchien, Bindehaut u.a.), bei Magen-Darm-Katarrhen, Leber- und Nierenentzündung sowie rheumatischen Gelenkschmerzen, allgemein zur Förderung aller Ausscheidungs- und Entgiftungsvorgänge.
Der Patient: Achtung! Wichtiger Hinweis für die Mittelwahl: Die Stimmung des Patienten ist traurig und ängstlich. Die Beschwerden verschlimmern sich gegen Abend und in geschlossenen, warmen räumen. Linderung und Besserung in frischer, kühler Luft.
7. Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat, Magnesiumhydrongenphosphat, MgHPO4 x 3 H2O):
Vorkommen: Im menschlichen Organismus. Etwa die Hälfte davon befindet sich im Skelett, ein Drittel im Muskelsystem, weiteres Vorkommen in den Nerven, im Gehirn und Rückenmark, in den roten Blutkörperchen, in Leber und Schilddrüse.
Wirkung: Magnesium ist an vielen enzymatischen Prozessen beteiligt. Es wirkt antithrombotisch und antiallergisch, hat Einfluss auf die neuromuskuläre Erregbarkeit und die Herzfunktion (u.a. z.B. Vorbeugung gegen Herzinfarkt). Magnesium senkt den Grundumsatz und den Cholesterinspiegel im Blut
Anwendungsgebiete: Wirkt gegen Krämpfe aller Art, gegen Koliken und Schmerzen, gegen Neuralgien in allen Körperteilen, Engegefühl in der Herzgegend und Neigung zu Migräne. Die Wirkung des Mittels bei kolikartigen Zuständen und Blähungsbeschwerden, Zahnungsschwierigkeiten und Krampfhusten kleiner Kinder, bei wässrigem, von Leibschmerzen begleitetem Durchfall ist hervorzuheben.
Der Patient: Besserung durch Wärme und Gegendruck, Verschlimmerung durch Kälte
Tipp: „Heiße Sieben“ : Muss man bei Krämpfen und Koliken eine rasche Wirkung erzielen, löst man 10 Tabletten Magnesium phosphoricum in einem Glas heißen Wassers auf (öfters umrühren) und gibt alle 2 bis 5 Minuten 1 Schluck davon. Weil Magnesium phosphoricum das 7.Mittel nach Schüssler ist, wird diese Anwendung etwas scherzhaft als „Heiße Sieben“ bezeichnet.
8. Natrium chloratum (Natrium muriaticum, Natriumchlorid, Kochsalz, NaCl):
Vorkommen: Hat im Organismus die wichtigste biologische Bedeutung. Kochsalz ist absolut lebenswichtig. Etwa die Hälfte an Kochsalz befindet sich in der extrazellulären Flüssigkeit, ein weiteres Drittel liegt im Knochen und Knorpelgewebe vor. Daneben findet sich im Magen und in der Niere eine verhältnismäßig hohe intrazelluläre Natriumkonzentration.
Wirkung: Natrium regelt den Wasserhaushalt, den osmotischen Druck (zur Regulierung des osmotischen Drucks benötigt der erwachsene Mensch in der gemäßigten Zone bei durchschnittlicher körperlicher Tätigkeit 5 bis 10 g Kochsalz pro Tag). Natrium reguliert den Säuren-Basen-Haushalt, gewährleistet die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven, unterstützt die Neubildung von Zellen und regt die Bildung von roten Blutkörperchen an.
Anwendungsgebiete: Blutarmut, Bleichsucht, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Schleimhautkatarrh mit wässriger Absonderung. Magen-Darm-Katarrh mit wässrigem Durchfall, Säuremangel, Milchmangel der Wöchnerinnen, schlaffe Verstopfung, Hämorrhoiden, Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Extremitäten, nässende Hautausschläge, rheumatische Beschwerden, Kopfschmerzen, Migräne, Tränen- und Speichelfluss, Neurasthenie, Hysterie und Antriebsschwäche.
Der Patient: Verschlimmerung der Beschwerden am Morgen und in den Vormittagsstunden, durch geistige Überanstrengung und feucht-kühles Wetter. Viel Durst, Verlangen nach Gesalzenem. Besserung durch trockene, warme oder auch kühlere, frische Luft
9. Natrium phosphoricum (Natriumphosphat, Natriummonohydrogenphosphat Na2HPO4 x 12 H2O):
Vorkommen: Im Organismus weit verbreitet: in den Gehirnzellen und Nerven, in den Muskeln, den roten Blutkörperchen und im Bindegeweben.
Wirkung: Es hält die Harnsäure in Lösung, die über die Nieren ausgeschieden werden kann. Natrium phosphoricum ist wichtig bei der Eliminierung der Stoffwechselendprodukte. Ferner hat dass Mittel eine wichtige Funktion im Kohlensäureaustausch des Blutes (Pufferwirkung) und im Stoffwechsel der Milchsäure, die bei der Muskelarbeit aus Glykogen gebildet wird.
Anwendungsgebiete: Natrium phosphoricum ist bei Überschuss an Säuren aller Art ein bewährtes Neutralisationsmittel. Es findet Verwendung bei akuten und chronischen Krankheiten (vor allem auch bei Kindern), die auf Stoffwechselstörungen zurückzuführen sind, bei Salzsäureüberschuss, Sodbrennen, saurem Erbrechen, Gärungsstühlen, bei Rheuma, Ischias und Gicht. Anwendung außerdem bei Drüsenschwelllungen, Augenentzündungen, Mandel- und Rachenkatarrhen, Magenentzündung mit saurem Aufstoßen, Blasenkatarrh, Gallen- und Nierensteinen sowie Hautausschlägen mit honigfarbenen, rahmartigen Absonderungen.
Der Patient: Verschlimmerung der Beschwerden durch Bewegung, fette Speisen und feucht-kaltes Wetter
10. Natrium sulfuricum (Natriumsulfat, Glaubersalz, Na2So4):
Vorkommen: Weniger in den Zellen als vielmehr in den Gewebesäften.
Wirkung: Entwässert den Körper, Ausscheidung von Stoffwechselschlacken, Entgiftung des Organismus, Anregung des Gallenflusses
Anwendungsgebiete: Bei allen Erkrankungen der Ausscheidungsorgane (Leber, Galle, Niere, Blase), ferner bei Hautausschlägen, Flechten, alten Wunden, nässenden Unterschenkelgeschwüren, Ödemen, grippalen Infekten und rheumatischen Beschwerden.
Der Patient: Passt für Menschen, die ständig frostig sind, auch nachts im Bett nicht richtig warm werden. Sie sind reizbar, gleichgültig und niedergeschlagen. Die Beschwerden, oft periodisch auftretend, werden schlimmer gegen Morgen, bei feuchtem Wetter und in feuchter Umgebung. Die Absonderungen sind gelb-grünlich und wässrig.
11. Silicea (Acidum silicicum, Kieselsäure, Kieselsäurenanhydrid, Quarz, Sand, Si02 x H20):
Vorkommen: Bestandteil des Bindegewebes.
Wirkung: Wichtig beim Aufbau der Haut und Schleimhäute, der Nägel, Haare und Knochen. Steigert die Widerstandsfähigkeit und mechanische Festigkeit der Gewebe („Biochemisches Kosmetikum“). Lunge, Lymphdrüsen und Nebennieren enthalten eine beträchtliche menge Silicea. Silizium, als der wesentliche Bestandteil von Silicea, ist das zweithäufigste Element der Erdkruste nach dem Sauerstoff. Ist an der Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung beteiligt. Sie regt die Kollagenbildung an und aktiviert die Tätigkeit der Phagozyten („Fresszellen“), die für die Infektabwehr wichtig sind.
Anwendungsgebiete: Silicea ist neben Calcium sulfuricum das Hauptmittel gegen akute und chronische Entzündungen mit Eiterungen aller Art. Ferner findet das Mittel Anwendung bei erschlafften Gefäßwandungen (Krampfadern, Hämorrhoiden u.a.), bei Erkrankungen der Nägel und Haare, bei Drüsenentzündungen und –verhärtungen, Vernarbungsprozessen, Knochenfisteln, Karies, Rachitis, Gerstenkorn, Nachtschweiß. Es fördert den Abbau von Ergüssen und reduziert die Harnsäure im Blut.
Der Patient: Verschlimmerung durch Kälte („alles ist frostig“), gegen Abend, nachts und bei Bewegung. Besserung der Beschwerden durch Wärme und warmes Einhüllen des Patienten. Sogenannte „Silicea-Kinder“ sehen „alt“ aus, sind häufig unterernährt, die Haut und Muskulatur ist schlaff. Im späteren Alter erscheinen sie schwächlich depressiv und leistungsunfähig.
12. Calcium sulfuricum (Kalziumsulfat, Gips, CaSO4 x 2 H2O):
Vorkommen: In der Leber und Galle u.a.
Wirkung: Wie Silicea ist es ein wichtiges Mittel bei allen eitrigen Prozessen. Es steigert die Blutgerinnung und regt den Stoffwechsel an
Anwendungsgebiete: Abszesse, Furunkel, Karbunkel, Bindehautentzündung, eitrige Mandelentzündung, Bronchialkatarrh, Blasen- und Nierenentzündung, chronischer Schnupfen mit Beteiligung der Kieferhöhlen bei übelriechendem, blutig-eitrigen Ausfluss. Afterfisteln, chronischer Rheumatismus und nicht zuletzt bei Schlaflosigkeit, Gedächtnisschwäche und Schwindel
Quelle: "Wesen und Anwendung der Biochemie - Therapie mit Mineralstoffen nach Dr. Schüssler", Herausgeber DHU (Deutsche Homöopathie-Union, Karlsruhe)